Alles, was du über kontaktloses Bezahlen wissen musst

Kontaktloses Bezahlen mit Smartphone

Kontaktloses Bezahlen ist das Bezahlen an der Kasse, bei dem man zwar seine Bankkarte benutzt, jedoch keinen Pin in ein Gerät eingeben muss. Inzwischen kannst du auch das Smartphone oder deine Smartwatch zum kontaktlosen Zahlen verwenden. Informiere dich jetzt!

Bei uns erfährst du, wie das kontaktlose Bezahlen funktioniert, welche Vorteile es hat und wie du es als Unternehmer in dein Geschäft integrieren kannst.

Wie funktioniert das kontaktlose Bezahlen ohne Pin?

Das kontaktlose Bezahlen funktioniert mittels der sogenannten Near Field Communication (NFC). Mit dieser können Bankkarten oder elektronische Geräte wie Smartphones und Wearables in einem Radius von maximal vier Zentimetern Daten an ein NFC-Lesegerät übertragen. Diese Daten überprüft das Lesegerät bei einem Zahlungsvorgang und liest diese aus, unter anderem deine Kartennummer und das Ablaufdatum derer.

Kontaktloses Bezahlen mit Bankkarten

Heutzutage haben die meisten Bankkarten einen Chip, der das kontaktlose Bezahlen ermöglicht. Dabei muss die Person die Bankkarte nur etwa eine Sekunde lang an das Kartenlesegerät halten, und schon wird der Betrag vom Girokonto abgebucht. Bei Kreditkarten wird dagegen das Referenzkonto mit der Zahlung belastet.

Da kontaktloses Bezahlen in der Regel keinen Pin erfordert, sind Zahlungen auf eine gewisse Summe eingeschränkt. Diese liegt bei den meisten Banken bei 25 oder 50 Euro. „In der Regel“, weil das Lesegerät aus Sicherheitsgründen auch bei geringeren Beträgen in regelmäßigen Abständen nach dem Pin fragt. Auf diese Weise soll ein Missbrauch der Karten verhindert werden.

Kontaktloses Bezahlen mit Smartphone und Smartwatch

Google Pay und Apple Pay gehören zu den derzeit bekanntesten Anbietern für das kontaktlose Bezahlen mit Smartphones. Bei Android-Geräten verknüpfen Kunden den Service mit einem Konto ihrer Wahl, z. B. mit ihrem PayPal-Konto oder einer Kreditkarte. Sobald sie ihr Smartphone oder Android-Smartwatch an das NFC-Lesegerät halten, wird das Geld auf der hinterlegten Zahlungsmethode belastet. Bei iOS-Geräten funktioniert die Verbindung mit dem Zahlungskonto ähnlich.

Inzwischen haben weitere Smartwatch-Anbieter Lösungen entwickelt, darunter Garmin Pay, Fitbit Pay oder Swatch Pay.

Welche Vorteile hat ein Unternehmen durch kontaktloses bezahlen?

Die NFC-Technologie bringt Unternehmern zahlreiche Vorteile: Zum einen sparen sie Zeit, zum anderen Geld. Weil die Pin-Eingabe übersprungen wird, können Kunden schneller abkassiert und Warteschlangen verkürzt werden. Hierdurch erhöht sich die Arbeitseffizienz. Darüber hinaus freut sich jeder Kunde darüber, kürzer oder gar nicht warten zu müssen. Die Zufriedenheit ihrer Kunden steigt.

Zum anderen sind Zahlungen per NFC-Technologie mit den Lesegeräten kostenlos. Bei Zahlungen per EC- oder Kreditkarte ohne NFC erhebt der Anbieter dagegen in der Regel eine Transaktionsgebühr pro Zahlung zwischen 0,5 und 2,75 Prozent.

Welche Vorteile hat ein Kunde?

Im oberen Punkt haben wir bereits die Kundenzufriedenheit angesprochen, die daraus resultiert, dass Kunden komfortabler und schneller Produkte oder Dienstleistungen bezahlen können. Ein weiterer Punkt, der deinen Kunden zugutekommt, ist die erhöhte Sicherheit. Früher war es üblich, zum Zahlen mit einer Karte diese aus der Hand zu geben, um diese in ein Kartenlesegerät zu schieben. Dank der NFC-Technologie müssen Kunden dies bei ihren Karten oder Smartphones nicht mehr tun, was das Risiko eines Betrugs oder Diebstahls minimiert.

Positiv fällt außerdem auf, dass das kontaktlose Bezahlen hygienischer ist als herkömmliche Bezahlmethoden. Statt die Karte einzustecken und herauszuziehen, bei Kleinstbeträgen den Pin einzugeben oder gar Bargeld zu überreichen, halten Kunden ihre Karte oder ihr Smartphone lediglich an das Lesegerät.

Wie sieht es mit der Nutzungshäufigkeit aus?

Laut einer Studie des Bankenverbandes (Stand Januar 2020) nutzen 55 % der Befragten regelmäßig eine Bankkarte zum Bezahlen. 23 % hiervon zahlten ausschließlich mit einer Karte, der Rest gleich häufig mit Karte oder in bar sowie je nach Betragshöhe. 

Seit dem Frühjahr 2020 gewannen Bankkarten und bargeldlose Zahlarten zusätzlich an Beliebtheit: Eine zweite Umfrage ergab zwischen August und Oktober unter 5022 Befragten, dass die Umsätze mit kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten seit 2017 von 21 auf 30 % stiegen; gleichzeitig sank die Anzahl an Barzahlungen um 14 % von 74 auf 60 %.

Als statistisch unterrepräsentiert zeigten sich dagegen Zahlungen mit Smartphones oder Smartwatches. Nur 13 % der Besitzer solcher Geräte gaben an, diese auch für kontaktlose Zahlungen zu verwenden. Der Großteil der Befragten hält sie für zu kompliziert oder unsicher. Teilnehmer unter 34 Jahren gaben häufiger an, mobil zu bezahlen.

Ist kontaktloses Bezahlen sicher?

Im Gegensatz zu der verbreiteten Meinung der Umfrageteilnehmer ist das kontaktlose Bezahlen sicher, da nur der Betrag vom Konto abgebucht werden kann, den der Kunde auf dem Kartenlesegerät sieht. Dennoch sollten Kunden sich einen Bon ausstellen lassen, wenn sie sich unsicher sind oder einen Nachweis möchten.

Zu Beginn gab es in der Gesellschaft allerlei Zweifel, ob das kontaktlose Bezahlen Kunden nicht angreifbar macht und Karten durch das Portemonnaie oder die Jackentasche gelesen werden können. Da jedoch die Karte sehr nah am Lesegerät sein muss und durch das Lesen keinerlei Kartenkopie erstellt werden kann, ist das eher unwahrscheinlich. Dennoch stimmt es, dass das Bezahlen mit Pin-Eingabe oder eben in bar immer noch das sicherste ist.

Angst vor Hackerangriffen mit der NFC-Technologie brauchen Kunden allerdings nicht zu haben: Dieses Risiko ist sehr gering, insbesondere weil die Technologie keine persönlichen Daten übermittelt. Alle Daten sind zudem verschlüsselt. Genutzt werden aktuelle Algorithmen, wodurch sich das Knacken dieser als extrem schwierig gestaltet. Zur Anwendung kommen z. B. CVC3 und das 3D-Secure-Verfahren.

Egal ob mit oder ohne NFC: Sofern Kunden nicht in bar bezahlen, speichert die Hausbank gewisse Daten wie z. B. den Kaufbetrag, den Ort und die Zeit. Aus diesem Grund sollte jeder Bankkarteninhaber eine Bank wählen, der er vertraut. 

Warum sollte ich mir ein Gerät für kontaktloses Bezahlen zulegen?

Das Bezahlen, ohne einen Pin eingeben zu müssen, ist super einfach. Dennoch hat es in Deutschland ein wenig gedauert, bis die neue Technologie zum Trend wurde. Während in Ländern wie England und Schweden das System bereits boomt und fast jedes Geschäft mit einem solchen Lesegerät ausgestattet ist, ging die Kurve in Deutschland eher zäh hinauf. Woran liegt das?

Die deutschen Geschäfte und Kunden waren zunächst skeptisch der neuen Zahlungsmethode gegenüber, da sie fürchteten, sie könnte eventuell nicht sicher sein. Jahre positiver Erfahrungen aus dem Ausland bekräftigen jedoch, dass es wirklich funktioniert. Deswegen legen sich jetzt immer mehr Geschäfte das System zu. In Drogerien und Supermärkten ist es bereits stark vertreten.

Der Trend wird früher oder später auch in Friseur- und Schönheitssalons ankommen, weshalb wir empfehlen, sich ein solches Gerät bereits jetzt anzuschaffen. So kannst du sicherstellen, dass dein Salon auf dem neuesten Stand ist und du nicht später noch einmal ein neues Lesegerät kaufen musst. Auch in der Tourismusbranche ist ein frühzeitiger Start mit NFC-Geräten ratsam. Sollte ein Kunde dennoch auf die traditionelle Art bezahlen wollen, dann kannst du ganz leicht auf die Pin-Funktion umschalten.

Wie sieht die zukünftige Entwicklung aus?

Die Studie des Bankenverbands legt nahe, dass kontaktlose Zahlungen jedes Jahr weiter zunehmen und schließlich zur Normalität werden. Etwas mehr als die Hälfte der Einkäufe wird in Deutschland derzeit mit einer Bankkarte bezahlt und weitere Käufe mit Smartphones oder Smartwatches getätigt. Ein Fünftel der Befragten probierte das kontaktlose Bezahlen erstmalig aus. Der Studie zufolge waren darunter auch zahlreiche Best Agers, die hauptsächlich aus Hygienegründen diese Bezahlvariante für sich entdecken konnten.

Dazu passt, dass mehr Unternehmer NFC-Lesegeräte in ihren Geschäften integrieren und viele Banken bereits NFC-Chips in ihren Bankkarten integrierten. Darüber hinaus gehen sie zunehmend Kooperationen mit Anbietern wie Google Pay und Apple Pay ein, sodass Kunden auch per Smartphone und Smartwatch Zahlungen veranlassen können.

Wie kann ich als Unternehmen kontaktloses Bezahlen integrieren?

Als Unternehmer kannst du komfortabel NFC-Kartenlesegeräte erwerben. Der Vorgang unterscheidet sich etwas, je nachdem, ob du bereits ein Kassensystem verwendest oder nicht.

NFC-Geräte mit bestehenden Kassensystemen

Wenn du bereits ein Kassensystem besitzt, führt dich dein Weg zunächst auf die Website deines Kassensystemanbieters oder zum Kundenservice. Sieh auf der Website nach, ob dein Anbieter Kartenlesegeräte anbietet. Oft schließen diese Kooperationen mit den Anbietern ab, wodurch du vergünstigte oder sogar kostenlose Geräte erwerben kannst.

Lesegeräte, die du zusammen mit deinem Kassensystem einsetzt, eignen sich besonders für den stationären Gebrauch. Bist du häufig unterwegs, dann profitierst du von eigenständigen Lesegeräten, die zusätzlich Belegbons ausdrucken oder elektronisch verschicken können. Dies kann z. B. geschehen, wenn du oft Dienstleistungen vor Ort tätigst und diese ebenfalls vor Ort abkassierst, z. B. bei Handwerkern oder mobilen  Friseuren.

NFC-Geräte ohne bestehendes Kassensystem

Für den Fall, dass du kein Kassensystem benötigst, z. B. wenn du als Kleinunternehmer tätig bist oder nur Kleinstbeträge ausstellst, dann könnte sich für dich ein mobiles Lesegerät mit Bondrucker eignen. Hiermit bist du flexibel und kannst jederzeit Zahlungen entgegennehmen.

Ein solches eigenständiges Kartenlesegerät ist z. B. das Terminal SumUp 3G. Enthalten ist eine Daten-SIM, mit der du nicht auf dein hauseigenes WLAN angewiesen bist. Weitere Modelle sind das myPOS Combo und Carbon, die ebenfalls mit einem Belegdrucker ausgestattet sind.

Wenn du Belege ausschließlich elektronisch versendest, kein zusätzliches Terminal mit dir herumtragen möchtest und ohnehin immer dein Smartphone dabei hast, dann kannst du dieses zu deinem NFC-Lesegerät verwandeln. Dies funktioniert bspw. mit dem myPOS Glass, einem Software-POS, das du lediglich als App auf dein Smartphone lädst. Es eignet sich besonders für Freiberufler und Kuriere.

Möchtest du dagegen ein Kassensystem verwenden, hast dir aber noch keines zugelegt, dann informiere dich auf den Websites verschiedener Kassensystemanbieter über die zur Verfügung gestellten Geräte. Hier profitierst du von Kooperationen, die dir günstigere Preise ermöglichen.

In unserer Kassensystem-Suchmaschine findest du geeignete Kassensystemanbieter mit NFC-Kartenlesegeräten! 

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